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RS Virus – wir schon wieder…

20. Januar 2017

Da wiegt man sich in trügerischer Sicherheit.. und glaubt fest daran: so etwas passiert uns nicht noch mal! Einmal RSV, nie mehr RSV. Und dann dreht sich der Wind und weht alles zu dir zurück. Ja, es ist wieder da. Das RS-Virus. Das Kindlein hat es wieder. Und es schlägt erneut mit voller Wucht zu und macht unser kleines Äffchen zu einem kleinen Haufen voller Elend. Aber ich beginne mal von vorn.

VOR ZWEI JAHREN

Vor fast exakt zwei Jahren hatten wir das erste Mal RSV. Ich hatte hier ganz ausführlich über diese schrecklichen Tage berichtet.  Was ist – abgesehen von den schmerzhaften Erinnerungen – übrig geblieben von diesem RSV? Kaputte Atemwege? Asthma? Dauerhafter Husten? So richtig kann ich das eigentlich gar nicht beantworten. Fakt ist: das Kindlein leidet seitdem – wenn es denn mal krank ist – unter massivem Husten. Husten, der uns nachts gerne mal mehrere Stunden am Stück auf Trab hält und einfach nicht weg geht. Das Inhalationsgerät, der gute Pariboy, gehört seit Jahren zur Familie und steht aufgrund der immer wieder auftauchenden Probleme mit Husten standardmäßig bei uns an der Couch. Dahin verzieht sich das Kindlein dann mit dem Papa. Das Gerät summt dann die ganze Nacht und läuft so richtig heiß. Es gab schon Morgende an denen die Tante aufstand und fragte ob hier irgendwo gebaut wird, so laut ist das Ding. Der Pariboy verreist auch gerne mit uns und landet immer wieder im Koffer.

Fakt ist: sie ist seit dem RSV extrem anfällig in den Atemwegen. Bekommt sie eine Erkältung, so bleibt es selten bei Rotz und eventuell etwas erhöhter Temperatur. Sie hat dazu IMMER sehr sehr schlimmen Husten, der in der Regel 3 Wochen zum Abklingen benötigt. In die Kita geben ist dann eher schlecht – sie wacht bevorzugt beim Schlafen auf und wird von einer Hustenattacke geplagt. Diese würde dann die ganze Kitagruppe beschäftigen, nicht zuletzt weil diese Attacken bei ihr eben Stunden anhalten können. Und so leben wir seit dieser Erkrankung vor zwei Jahren mit diesem hustenden Dauerzustand. Im Sommer wird es natürlich besser, keine Frage. Nichts desto trotz scheint ihr Gewebe dauerhaft geschädigt.

Hinzu kommt: in meiner und auch in der Familie meines Mannes ist Asthma und Co. leider nichts seltenes. Meine Mama und ich haben zum Beispiel beide allergisches Asthma… RSV führt nun leider dazu, dass man später erhöhtes Risiko hat an Asthma zu erkranken. Hier ist dazu eine ganz interessante Übersicht zu finden. Und so schwanke ich zwischen Hoffen und Bangen… bitte mein kleines Kindlein: sei stark… bitte kein Asthma. Aber hier gilt wie so oft: kommt Zeit kommt Rat.

ES IST WIEDER DA!

Letzten Montag kam mir das Kindlein schon irgendwie seltsam vor. Am Dienstag Morgen erwachte sie mit Husten und das Thermometer zeigte fast 41,0 Fieber. Diese Zahl erschreckt mich seit dem ersten Mal RSV nicht mehr. Wäre ich früher schreiend im Kreis gerannt, so bleibe ich ruhig… da ich weiß: es geht immer noch eine Schippe drauf. Wie auch immer: ich habe das Kindlein also von der Kita abgemeldet – direkt für die ganze Woche. Ich kann das nach all der Zeit mittlerweile am Husten hören… und anhand dessen einschätzen wie lang dieser wohl braucht um auszuheilen. Verrückt, oder?

Jedenfalls war das Fieber hoch – parallel las ich dann überall in den Medien von Sara Kulkas Tochter und ihrem Kampf mit dem RSV. Auch sie wurde – wie wir damals – zunächst nach Hause geschickt. Nachdem unser Kindlein dann schnell wieder in die sehr apathische Richtung rückte und das Fieber auch mit Medis nie unter 38,5 ging, war schnell klar: wir gehen dann nächsten Tag doch mal besser zum Arzt. Mir war schon vorher klar: es ist wieder RSV. Ich kannte diesen typischen Husten ja schon – nicht zuletzt weil ich im Dezember einen Monat auf der Kinderintensivstation gearbeitet habe und dort viele viele Kinder mit dem RS-Virus lagen.

Und was ist das für ein Husten. Das Kindlein rasselte zunächst wie verrückt. Allein beim reinen Ein- und Ausatmen knisterte und blubberte es ganz deutlich. Ich habe diese furchtbaren Geräusche mit dem Telefom aufgenommen und in den Familien-Chat bei WhatsApp geschickt. Wie meinte die Tante so schön? „Klingt als ob Godzilla angestapft kommt.“ Ende der letzten Woche wurden wir dann noch mal beim Kinderarzt vorstellig – beim RSV muss man nämlich immer ganz engmaschig auf eine Pneumonie (Lungenentzündung) checken. Ich hatte das damals schon im ersten Beitrag geschrieben: eine Pneumonie bekommt man – netterweise – oft noch mit dazu. Und dann ist alles noch viel doofer und die Kinder leiden noch mehr.

Ergebnis des zweiten Arztbesuches: RSV ist quasi offiziell. Es gibt weitere bestätigte Fälle aus der Kita und Umgebung. Seufz. Aber immerhin. Nachdem das Fieber die Nacht noch fast bei 40,0 lag erwachte sie an diesem Morgen endlich fieberfrei. Sie war total verschwitzt… egal. Kein Fieber! Trotzdem erhielten wir ganz klar die Auflage: noch einmal über 38,5 die nächsten Tage und wir müssen ein Antibiotikum geben, da akute Gefahr auf Pneumonie besteht.

ABER DAS WAR ES NOCH NICHT

Wir dürfen zusätzlich bis Ende März ein Spray morgens und abends inhalieren. Da kommt einfach ganz viel zusammen: Familiäre Vorbelastung, erster RSV mit Krankenhaus und dann diese schlimmen Hustenepisoden danach. Ich „kenne“ die Kinderärztin seit ich ein Baby war. Unsere Eltern sind schon seit gefühlt 100 Jahren befreundet. Ich vertraue ihr… dem entsprechend machen wir das jetzt einfach so. Und hoffen das Beste. Trotzdem: ich denke schon an die nächste RSV Erkrankung. Erst heute habe ich die Mama eines anderen Kindes aus der Kitagruppe getroffen. Ihr Sohn hatte es damals bei der Welle vor zwei Jahren gleich 2x in einer Saison. Muss ich erwähnen, dass das der absolute Horror wäre?

Unser Fahrplan für den RSV

Inhaliergerät
Nacl – am besten gleich die großen Packungen
Salbutamol
Atrovent
Fieberzäpfchen und/oder Fiebersaft

immer eine Kotzschale in der Nähe – wenn das Kind vor lauter Husten alles wieder hochwürgt
Taschentücher für den Rotz

und zum Schluss:
gute Nerven
Durchhaltevermögen
einen Fernseher, der funktioniert

Abgesehen vom Husten, den ich ja schon ziemlich oft erwähnt habe, ist vor allem das Fieber ein großes Problem. Bei unserer ersten RSV Erkrankung kletterte das Thermometer sehr schnell Richtung 42,0. Mittlerweile ist das mit Fiebermittelchen wie mit vielen anderen Dingen: ich kann es online shoppen. Unser Kindlein neigt eher zu hohem Fieber… da kann ich das Zeug quasi einkaufen wie Obst oder Gemüse. Und auch das kann man ja mittlerweile online einkaufen.

UND DIE ANDEREN?

Haha – 3x dürft ihr raten. Natürlich hat Mutti es mittlerweile auch bekommen. Aber wie… meine Ohrenschmerzen befördern mich gerade auf eine ganz andere mentale Ebene. Eine Ebene, die ich ganz gern schnellst möglich wieder verlassen würde. Und auch Oma erklärte gestern am Telefon, dass es schon wieder los geht. Dabei war die ja erst krank und konnte 2 Wochen quasi nix machen. Der Husten ist nicht ganz so schlimm wie beim Kindlein.. aber eklig. Kennt ihr das – wenn man hustet und da plötzlich Dinge in deinem Mund sind, die da nicht hingehören? Pfui… nach etlichen Pillen Schmerztabletten ging es dann besser und ich konnte mich immerhin auf die Couch schleppen und etwas Fernsehen. Immerhin geht es beim Kindlein bergauf.. In diesem Sinne:

Kommt gut durch diese RSV Saison.

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