Allgemein

Eine Woche Baby M. – eine Woche zu viert

10. August 2018

Wir sind Vier!

Anfang August erblickte unsere zweite Tochter – von nun an erst einmal „Baby M.“ genannt, zwei Wochen vor errechnetem Termin das Licht der Welt. Ich will noch ganz viel berichten.. über das Ende der Schwangerschaft, die Geburt und und und. Wichtiger ist es mir dieses Mal aber auch, die kleinen süßen Schritte in der Entwicklung von Baby M. festzuhalten. Beim Kindlein habe ich das ja sehr akribisch wöchentlich gehandhabt. Ich glaube, dieses Mal mache ich das ein wenig anders. Aber ich werde es machen. Und so sitze ich gerade neben meinem schlafenden, nackigem Speckbaby und tippe die ersten kleinen Erinnerungen an diese so magische Zeit des frühen Wochenbettes. Darf ich erwähnen, wie glücklich wir sind? Hach. Nun aber zu Baby M. und dem, was bisher so passiert ist.

Ausgangsdaten:

38+0

3900g
55cm
36cm Kopfumfang
liebevoll „Specki“ genannt

Tja… nun ist sie da. Die zweite Tochter. Ich war direkt schockverliebt.. ich sah sie und streckte die Arme nach ihr aus. Ich wollte sie nur haben, ganz schnell bei mir haben. Zur Geburt schreibe ich später etwas.. gibt da eigentlich auch nicht so viel zu berichten außer: schnell, rasant und schmerzhaft. Wie schon das Kindlein fiel auch Baby M. quasi einfach aus mir heraus. Hehe. Nach nur einem Tag in einem völlig überhitztem Zimmer auf Station entließen wir uns selbst.. hinaus in das zweite Mal Babyabenteuer. Eines kann und will ich schon mal sagen: ich hatte vergessen wie magisch so ein Baby ist. Immer wieder höre ich: wenn sie nur endlich größer werden, die Babyzeit hatte nix für mich. Oh das ist hier ganz anders. Dieses kleine Bündel.. ich kann es nicht in Worte fassen. Der Geruch, die Haut, die Atmung, die Grimassen und das Stillen. Hier jagt ein zauberhafter Moment den nächsten. Und wir schweben irgendwie auf unserer plüschigen Zuckerwattewolke vor uns hin.

Eine Woche Baby M. 

Skills:

  • du lächelst unbewusst – unsere Herzen machen einen Satz
  • trinken, schlafen, die Windel voll knallen – ein herrlicher Rhythmus
  • du riechst wie flüssiges Gold – das muss man dir schon anrechnen
  • deine Haare sind blond – für mich ein absoluter Skill! Deine Schwester war fast schwarz auf dem Kopf

Das magst du:

  • bisher bist du ein „Liegebaby“ – Rückenlage und du, ihr seid in love
  • Muttermilch – was sonst?
  • nackt sein / angezogen – ist Dir ziemlich egal

Das magst du nicht:

  • wenn nach dem Aufwachen die Brust nicht schnell genug im Mund ist
  • hochgenommen werden – senkrecht ist nicht so deine Lieblingshaltung

Und sonst so?

  • Nabelklemme ist noch dran
  • Deine Schwester ist sehr umsichtig im Umgang mit Dir – kann man bei 5 Jahren ja auch erwarten
  • Tag/Nacht – was ist das? Mal schläfst du die ganze Nacht mit Stillunterbrechungen, mal bist du von 1 bis 4 Uhr im Halbwachmodus. Es wird zumindest nicht langweilig!
  • ALLES ist genauso schön wie beim ersten Mal.

Erlebt?

  • Erstes Fotoshooting wurde hier mit Bravour gemeistert – allerdings bekamen wir dann die Nacht die Quittung. Man spürte direkt, dass die das Erlebte verarbeiten muss.
  • U2 ambulant ebenfalls ohne Probleme erledigt:
    angeblich bist du hierbei um ganze 4 cm geschrumpft, aber wen interessiert das schon.
    Du hast schon gut zugenommen und vermutlich auch mittlerweile dein Geburtsgewicht wieder erreicht. Wir wissen es nicht genau und wiegen nicht täglich. Die Anzahl der vollen Windeln spricht eine Sprache für sich und so sind wir sehr entspannt.

Was ist dieses Mal anders?

Besuch.
Für mich war klar: Besuch zu hause ist erst mal nicht angesagt. Das hatte ich beim ersten Mal – zähneknirschender weise doch zugelassen. Das Ende waren viele versteckte Tränen bei mir. Ich – völlig überfordert mit dem ersten Kind und all den Emotionen, Hormonen und Gefühlen – und dann ist das Kind ewig bei wem anders. Auch wenn einem vorher alle sagen: kein Besuch! – man macht es ja doch aus Höflichkeit und Co. Dieses Mal habe ich gleich gesagt: die ersten Wochen will ich keinen sehen. Und bisher klappt das ganz toll.

Wir muckeln in unserer Wochenbetthöhle vor uns hin.. der Mann versorgt mich mit Essen, das Kindlein kommt hin und wieder zum kuscheln und die Hebamme schaut alle paar Tage vorbei. Sagt aber immer nur: „So ein unkompliziertes Wochenbett hatte ich schon ewig nicht mehr. Weiß gar nicht was ich hier soll.“ Hach ja. Und so wie es ist, ist es perfekt. Allein der Gedanke, dass hier jetzt Menschen rum wuseln.. neee… das fängt ja schon beim Schlafdefizit an. Das hole ich tagsüber nach. Wenn hier jemand ist, dann kann ich das mit dem Schlafen vergessen. Sowohl was die Geräuschkulisse angeht, als auch einfach weil da eben jemand ist. Es hört beim Putzen und Aufräumen auf. Auch wenn Besucher gerne sagen „ach, ihr braucht doch nix machen!“ Letztlich besteht trotzdem ein Pflichtgefühl in Sachen Verpflegung, Sauberkeit und Ordnung. Und wir haben ja gerade wirklich für alles mögliche einen Kopf, aber nicht dafür. Baby first und so! Und so genießen wir die Zeit zu zweit oder zu dritt oder eben zu viert. Ohne viel drum herum. Und können uns voll und ganz auf das Baby einlassen. Es kuscheln und schmusen und überhaupt. Ich bin sehr froh, dass ich den Mut hatte, dieses Mal einfach „nein“ zu sagen.

Wochenbett.
Erst einmal haben wir uns nach 36 Stunden selbst aus der Klinik entlassen. Das war bei Nummer eins ganz anders. Da brauchte ich noch viel Hilfe und Tipps… gerade das Stillen war Anfangs aufgrund monströser Möppis manchmal nicht leicht. Es klappte dann zwar sehr rasch sehr gut, aber ich erinnere mich noch an viele Tränen wegen harter Brüste und dem mühsamen Ausstreichen unter der Dusche. Tja, was soll ich sagen? Das gibt es dieses Mal alles nicht. Der Milcheinschuss war wirklich sanft, das Kind hängt mir fast nur am Busen und trinkt alles perfekt ab. Keine Rötungen, ganz selten ist mal etwas verhärtet. Es ist so entspannt.. ob es daran liegt, dass auch wir beim Zweiten entspannter sind? Ich weiß es nicht, aber es läuft einfach alles ganz toll. Vielleicht hat das auch was mit dem Thema „Besuch“ zu tun? Letztlich nur Vermutungen, aber es fühlt sich richtig an.

Sonst regeneriert sich mein Körper ganz gut. Es ist aber definitiv etwas schwerer als beim ersten Mal. Das liegt in erster Linie an meinem sehr niedrigen Eisenwert.. der war nach der Geburt – natürlich – noch mal einen Zacken weniger, so dass in der Klinik bereits von einer Eiseninfusion gesprochen wurde. Es hieß dann aber nur: sie sind jung und gesund, das wird schon. Nun ja.. die ersten Tage war ich noch seeeehr wacklig auf den Beinen. Teilweise schwankte ich sogar ziemlich und lief dann irgendwo gegen. Fühlte sich jedenfalls sehr spooky an, den eigenen Körper nicht mehr so unter Kontrolle zu haben. Nachdem ich die ersten Tage fast ausschließlich liegend verbracht habe, traue ich mich nun wieder etwas mehr in die Senkrechte. Dennoch: ich genieße es sooooo sehr einfach nur neben unserem schlafenden Baby zu liegen und es anzuschauen. Das machen der Herzmann und ich nämlich den lieben langen Tag. Wie so zwei Psychos.. hach ja. Nummer drei darf gerne kommen. Verrückt!

You Might Also Like