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Essen? Ick doch nich!

26. September 2014

FutterEs ist mal wieder an der Zeit, ein bisschen zu klagen. Das Kindlein hat mit seinen fast 15 Monaten nämlich so gar keine Lust zu essen… ich will mal unsere Chronik des Grauens von hinten aufrollen:

  • 6 Monate voll stillen – check
  • Entscheidung zum Breiverzicht – Baby-Led-Weaning war angesagt
  • zunächst Gemüsesticks, die keinerlei oder nur wenig Anklang fanden
  • habe dann Gemüse gekauft, welches selbst ich noch nie oder selten gegessen habe
  • haben unser Reportoire mit den Monaten ausgeweitet – Nudeln und Co. kamen hinzu
  • das änderte aber nichts daran, dass ich sie mit 8 Monaten noch voll stillte
  • irgendwann brachen alle Vorsätze zusammen
  • habe bestimmt 40 Gläschen bei dm gekauft
  • sie nahm von 90% der Gläschen nichts zu sich.. bei einigen Obstsachen mochte sie 2-3 Löffel (an guten Tagen)
  • es wurde im Laufe der Zeit nur minimal besser… Essen ist bis heute ein Krampf

Immerhin (denke ich mir zumindest) stille ich nicht mehr voll. Tagsüber nur noch vor dem Mittagsschlaf und Abends zum zu Bett gehen. Dafür holt sich diese kleine Raupe aber alles nachts! Und das gerne 4-8 Mal… manchmal auch nur zwei oder drei Mal, aber die Regel sind eher vier oder fünf Unterbrechungen. Und sie nuckelt nicht nur – sie säuft mich komplett leer, dockt sich ab und schnobbelt wieder ein. Meistens bekomme ich davon nicht viel mit… aber das ich es nicht träume, das ist mal klar!

Nun gibt es eigentlich nur eine Sache, die das Kindlein relativ verlässlich isst. Und das sind Nudeln mit grünem Pesto. Seit dieser Woche wissen wir, dass sie auch Papas selbstgekochte Bolognese isst – aber auch erst nachdem ich ihr in einem „Hinterhalt“ einen Löffel davon in den Mund geschoben habe. Da hat sie dann wohl gecheckt: „hm, is doch nicht so blöd das Zeug!“ Sobald etwas „anders“ aussieht, als die wenigen Sachen, die sie futtert, verweigert sie erst einmal komplett. Seltsames Kind.

Was mich aber tierisch aufregt: ich bin genauso! Meine Liste mit den Dingen, die ich nicht esse, ist länger als die mit den Sachen, die ich nicht esse (und ich hasse diese schlechte Angewohnheit, kann es aber nicht ändern) :/ Mein Mann futtert dagegen alles.. (bis auf Lakritz) Da ich nicht wollte, dass das Kindlein genauso wie die Mama wird, habe ich mir vor ihren Augen sogar Paprika rein gequält (und ich hasse Paprika echt wahnsinnig!).. Außerdem kommt der Gedanke mit dem Baby-Led-Weaning nicht irgendwo her… immerhin bestätigen Studien, dass diese Kinder später weniger mäkelig sind. *hust*… vielleicht richtet es ja das Alter? Die Zeit? Die Zähne?

Es gibt eigentlich kein einziges Lebensmittel, auf das sie sich so richtig stürzen würde… ich fasse mal eben zusammen…

  • Eis steht für unsere Verhältnisse recht hoch im Kurs, Kinderschoki auch
  • Kuchen – bitte nichts, wo Obst drin ist, auch sonst schwierig
  • Banane? Bäh! (hallo, welches Kind isst keine Banane?)
  • Melonen aller Art: ab in den Mund, Saft raus saugen, ausspucken *grummel*
  • Brot – nichts für das Kindlein
  • Käse, Wurst? Igitt!
  • Joghurt? Selbstgemacht, gekauft.. egal… der Löffel landet nicht mal im Mund!
  • Milchreis, Grießbrei – sie würde sich wohl eher einen Finger abhacken, als das zu essen
  • Apfelmus, Marmelade, Honig? Wääähhhh… nicht mit dem Kindlein!
  • Abgesehen von der Kinderschoki steht sie eigentlich auch nicht so auf Schokolade im Allgemeinen
  • Reis ist übrigens auch ein Glücksspiel – mal geht es und mal nicht

Grundsätzlich knabbert sie an vielem… Äpfel, Sesamstangen, Gurken… aber der Großteil wird anschließend wieder ausgespuckt. Würstchen vom Grill mag sie noch ganz gern… Normale Würstchen vom Metzger gehen aber auch nicht. *hilfe* An Hühnchen und Rind wird mal leicht geknatscht, aber so wirklich was landet da auch nicht im Magen.

Nudeln – Alleskönner!!!

Nun weiß ich mir echt keinen Rat mehr und gebe dem Kindlein daher seeeehr oft Nudeln… und fühle mich schlecht, habe ständig dieses Wort „Mangelerscheinung“ im Kopf schwirren. Es gäbe vermutlich einige Dinge, die sie gerne essen würde… die ich ihr aber nicht geben mag. Dieses ganze zuckerverseuchte Zeug wie Milchschnitte, Fruchtzwerge und so was. Nicht weil sie das nicht essen soll (hin und wieder wäre ja ok), sondern auch weil ich Angst habe, dass sie mir dann anschließend vielleicht sogar noch die Nudeln verweigert! Und dann kann ich ja gleich wieder voll stillen! Wo wir schon beim Trinken sind… Tee geht bis heute nicht! Egal welche Sorte…. bäh!

Ich meine, ist das normal? Kann ich noch etwas tun? Wird das besser? Helft mir mal ein bisschen!

Ansonsten sieht die Situation so aus, dass sie nie frühstückt, da sie nachts und besonders in den Morgenstunden viel stillt (verweigern führt übrigens zu Einschreien mit blau anlaufen – keine Option)… dabei habe ich ihr viel angeboten. Brot, Toast, Brötchen, Kindermüsli, viiiel Obst (das geht manchmal), aber es war noch nicht so recht was dabei, was sie mag. Das Kind isst nicht mal Nutella!!! Wo kommen wir denn dahin???

Zwischendurch gibt es immer mal wieder Obst- und Gemüsepausen. Mittags habe ich sie mit den Nudeln ganz gut im Griff, Abends wird es schon wieder schwieriger, etwas zu finden. Meistens gibt es dann auch Nudelreste vom Mittag *schäm*, wenn sie wieder alles andere abgelehnt hat (Brot, Joghurt und das gängige Zeugs)…hach Mensch. Genug gejammert. Erfahrungsberichte sind gern gesehen/gelesen!

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  • Julia 26. September 2014 at 15:31

    Hmmm, das erinnert mich stark an das, was meine Mutter von mir erzählt hat…
    Ich habe damals offenbar bei den Grosseltern Brei gegessen und auch sonst allerlei probiert. Aber zuhause wollte ich Mamas Milch und sonst nichts. Und als mir diese tagsüber verweigert wurde, habe ich mir meine Kalorien ebenfalls nachts geholt, was meine Mutter dann zähneknirschend dazu gebracht hat, noch vier weitere Monate voll zu stillen. Und dann, mit etwa 14 Monaten, wollte ich dasselbe essen wie meine Eltern, bei ihnen am Tisch. Das hat zwar ihren Speiseplan kurzfristig etwas eingeschränkt, aber es hat funktioniert. Und heute esse ich alles ausser roter Bete und Banane.
    Offenbar ist für gewisse Kinder nicht einleuchtend, warum die Verbindung von Mama und Milch plötzlich nicht mehr gelten soll. Vielleicht hilft es, wenn jemand anderes versucht, der Kleinen Essen schmackhaft zu machen? Der Papa, die Tante oder die Oma?

    LG, Julia

    • kathi 27. September 2014 at 22:51

      Danke für den Tip… das hatten wir auch schon durch… Oma, Tante, Papa… alle haben es mal versucht, leider mit wenig Erfolg :/

  • Ela 26. September 2014 at 19:48

    Hallo!
    Oh mann, das kann ich mir vorstellen, dass dir das Sorgen bereitet. Meine Tochter isst zwar gut, aber ich schreib dir mal ihre Favoriten auf, vielleicht funktioniert ja was bei deiner Mausi. Also sie liebt Reiswaffeln, am liebsten mit Heidelbeer und Milchbrötchen geht auch immer. Und was ihr immer total Spaß macht sind diese Fruchtquetschis. Gibts auch mit Quark oder Joghurt. Das findet sie toll, wenn sie das da raussaugen kann. Naja Nudeln stehen bei uns auch hoch im Kurs..
    Wir haben eher das „Problem“ dass sie selten von allein aufhört zu essen und wir fast immer begrenzen müssen. Das fühlt sich auch nicht gut an, aber die Kinderärztin meckern immer über ihr Übergewicht (11 kg bei 1 Jahr 2 Monate). Rohes Gemüse geht leider noch nicht so gut, weil erst 6 Zähne, aber ich glaub das schmeckt ihr eh nicht. Wird beim Probieren immer ausgespuckt 😉
    Viel Glück beim Ausprobieren!

    • kathi 27. September 2014 at 22:53

      Reiswaffeln mag sie tatsächlich ganz gern, wobei auch hier recht viel ausgespuckt wird. Hirsekringel findet sie auch ganz nett… Diese Quetschis mag sie auch, aber die gebe ich ungern ausschließlich anstelle von Obst. :/ Das Ziel von BLW war ja für uns auch, dass sie Lebensmittel in ihrer Ursprungsform entdeckt.. also das man eine Banane toll quetschen kann, eine Ananas faserig ist und Erdbeeren so herrlich saftig sind.

      Bei den Milchbrötchen habe ich neulich auch mal „Halt“ gemacht, mir aber die Zutaten durchgelesen und sie ganz schnell wieder hingelegt … irgendwie hat mich das total abgeschreckt :/

  • Mina 26. September 2014 at 22:52

    Meine Tochter hat sich mit 13 Monaten noch komplett von Milch ernährt. Brei -igitt. BLW – fühlt sich interessant an, aber runterschlucken will sie nicht. Und nun, mit 14 Monaten, ist sie drei Tage bei der Tagesmutter, und von der will sie richtiges Essen und keine Milch. Und schwupps, geht’s auch bei mir und sie isst ALLES. Also einfach mal abwarten??? Ist leicht gesagt, ich weiß…

  • melly 27. September 2014 at 07:44

    Liebe Kathi,

    Unsere Tochter hat ewig gar nichts gegessen. Gerade das füttern mit dem Löffel hat sie wehement verweigert. Irgendwann habe ich ihr dann auch eher in einem Überraschungsangriff einen Löffel Obstbrei rein geschoben. Daraufhin aß sie das halbe Glas. Geklappt hat das trotzdem nie wieder.
    Egal was wir anboten, sie lutschte es ab und beförderte es wieder hinaus. Monatelang.
    Jetzt ist sie 14 Monate alt und kann seit drei Wochen plötzlich essen. Zumindest so dass sie einigermaßen satt wird davon.
    Trotzdem noch täglich seehr unterschiedlich.

    Mal futtert sie so viel, dass wir echt staunen und manchmal fast gar nichts. Meist bevorzugt sie genau EINE Sache und verschmäht alle anderen Angebote. Tagelang hat sie fast ausschließlich eingelegte Gurken gefrühstückt! Von der Nudelsuppe aß sie zu unserem erstaunen nur die Karottenscheiben, statt wie erwartet die Nudeln.

    Dieser Umbruch von „ich-will-nur-milch“ zu „ich-kann-essen“ fand hier ganz unerwartet und von einem Tag auf den andern statt. Ich hatte auch bereits sämtliche Vorsätze fallen gelassen und ihr so ziemlich von ALLEM zum probieren gegeben. Plötzlich kam sie angelaufen, und forderte von MEINEN Fruchtzwergen, durch die ich gerade verspeiste.
    Und ich freue mich jeden Tag darüber dass sie nun essen kann. Ich verstehe deine Verzweiflung nur zu gut.
    Doof dass ich dir nur sagen kann: Hab Geduld. 😉
    Es wird passieren, auch wenn du dann vielleicht nicht mehr dran glaubst.

    Liebe Grüße,
    Melly

  • Franzi 27. September 2014 at 13:46

    Ich hoffe, das gibt sich noch!

    Mein Freund war wohl so, dass er zu Hause bei der Konsistenz sehr wählerisch war, aber bei Fremden alles angenommen hat, was ihm gefüttert wurde. Vielleicht kann ja mal eine Verwandte, Freundin oder dein Mann versuchen, ihr etwas anderes zu geben? Ist natürlich schwer, wenn da immer etwas die Zeit fehlt.
    Aber am Ende gibt sich das mit der Zeit wahrscheinlich (hoffentlich!) auch. Ich könnte auch das Kind nicht brüllen lassen, das ist ja auch irgendwie nicht das Ziel dabei.

    Ich wünsche dir weiterhin ganz starke Nerven!

    Liebe Grüße
    Franzi