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Also früher… früher da haben wir…

11. Dezember 2013

PusteblumeIch finde es ja immer ganz niedlich wenn meine Oma oder meine Eltern ihre nützlichen Tipps von damals auspacken. Wenn das zur Dauerschleife wird, kann es natürlich auch mal nerven. Trotzdem denke ich immer: eigentlich meinen sie es nur gut und wollen ihren Beitrag in Sachen „Lebenserfahrung“ leisten. Ist ja auch okay so – und wirklich lieb gemeint. Leider kann man die meisten Tipps aber ganz schnell – sorry für die Wortwahl – in die Tonne hauen. Und so versuchen wir als Eltern ständig zu erklären, warum wir dieses und jenes nicht machen oder es anders handhaben als die Generationen vor uns. Meine Mama ist immer total interessiert an den Dingen, die heute anders gemacht werden. So ist sie total fasziniert davon, dass ich unser Kindlein so lange stillen kann. Sie konnte das damals nur wenige Wochen und musste abpumpen, weil sie zu viel Milch hatte. Nun hatte ihr damals keiner erklärt, dass Abpumpen den Milchfluss eher anregt als reguliert. Sie sagt dann immer: „Das hat mir damals halt leider keiner gesagt.“ Eigentlich traurig, aber eben wahr. Womit wir auch schon beim Thema sind:

Stillen und Beikost
Meine Oma kann immer gar nicht fassen, dass ich das Kindlein nun schon seit Monaten ausschließlich Muttermilch gebe. Bei jedem Telefonat oder Treffen fragt sie nach: „Gibst Du der Kleinen immer noch nur Milch? Und das reicht? Wirklich? Na nun kannst Du ihr ja bald mal was richtiges zu essen geben.“ Ich muss immer schmunzeln wenn diese Fragen kommen und erkläre ihr jedes Mal aufs Neue, warum die Maus nur Mumi bekommt und dass das eben noch eine ganze Weile so bleiben wird. Ich höre sie praktisch durchs Telefon den Kopf schütteln. Mein Papa ist ja angeblich mit Haferschleim groß geworden, da meine Omi keine Milch hatte. Ob das jetzt so war oder nicht – spielt ja keine Rolle mehr. Mein Ziel ist es, das Kindlein sechs Monate voll zu stillen und dann mit Beikost zu beginnen. Wenn möglich wollen wir keinen Brei geben. Ob das klappen wird, steht noch in den Sternen.

Tee und Wasser
Auch ein wirklich witziges Thema, über das ich immer schmunzeln kann. Ich glaube es gab im Bekannten- und Familienkreis ab 30+ nicht eine einzige Person, die mir nicht zu Tee und Wasser geraten hat. „Das kann man dem Kind auch schon mit ein paar Wochen geben.“ Kann man ja auch… aber Kräutertees können auch mal schnell Kindleins Darm überreizen. Viel einfacher ist es doch, selbst den Tee zu trinken und es so zumindest bruchstückchenhaft über die Mumi ans Baby weiterzugeben. Versteht und glaubt mir aber keiner :D. Und so stehen die Leute weiterhin mit offenem Mund da, wenn ich sage, dass Tee und Wasser tabu sind. Das Kindlein ist dann immer der beste Beweis dafür, dass es eben doch geht! Kind ist riesig und gedeiht prächtig – und wird deswegen immer ganz ungläubig beäugt.

Sirup und Schnuller
Unser Kindlein verweigert ja vehement den Schnuller. Wir haben hier 20 verschiedene Sorten durchs Wohnzimmer kullern – nix hilft. In den ersten Wochen schnullerte sie zumindest noch in „Extremsituationen“ – wenn beispielsweise im Auto oder Kinderwagen gebrüllt wurde. Doch auch das ist schon lange vorbei. Und zwar so richtig aus und vorbei. Nun sagen die einen: „Sei froh, musst du es am Ende nicht wieder abgewöhnen.“ und die anderen sagen „Du bekommst dann aber bestimmt ein Daumenlutscherkind“. Zweite Aussage trifft leider momentan hin und wieder zu, wenn auch nur selten. Am lustigsten zu dem Thema finde ich aber die Tipps, wie ich ihr den Nuckel angewöhnen kann. „Einfach in Fenchelsirup oder Honig tauchen. Dann nimmt sie den schon.“ Abgesehen davon, dass Babies keinen Honig essen dürfen, ist Fenchelsirup oder Sirup jeglicher Art bestimmt auch nicht förderlich, geschweige denn gesund. Ich kann das meinem Papa 100 Mal erklären, ich bekomme den Tipp trotzdem jedes Mal um die Ohren gehauen, wenn das Kind den Daumen im Mund hat. Er meint es ja nur gut! 😀

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  • opa rolf 11. Dezember 2013 at 13:12

    schon wieder was dazu gelernt! lasst euch nicht beirren, Selbsterfahrung ist das beste. das die kleine gesund ist, zeigt doch, das es bisher i.o. ist.
    liebe grüße an alllllllle!
    opa rolf

  • Bianca 11. Dezember 2013 at 14:28

    Ich habe beide Kinder 6 Monate voll gestillt und dann mit Beikost bis zum ersten Lebensjahr zugestillt. Charlotte ist jetzt 9 Monate alt, Johannes 2,5 Jahre und beide haben es gut überstanden 😉 Bei meiner Schwiegermutter stiess das Vollstillen aber auch auf Unverständniss. Auch jetzt kommt noch “ WAS? Du stillst noch? “ NERV! Und vom Tee kann ich auch nen Lied singen: “ Bauchweh? Da musst Du Fencheltee geben!“ „Nö, meine Kinder trinken nur Wasser. Sie mögen keinen Tee! „Bla bla bla.

    Ruhig zu bleiben find ich da manchmal gar nicht so einfach….

    LG Bianca

  • Lepidoptera 11. Dezember 2013 at 19:13

    Ja welche Mutter kennt das nicht!
    Ich finde es auch immer schwieriger, ruhig zu bleiben. Es wäre ja in Ordnung wenn die gleichen Ratschläge wenigstens von verschiedenen Leuten kommen, aber das man immer der gleichen Person immer die gleichen Dinge erklären muss…
    Wenn ich meine Nerven schonen möchte, sag ich einfach ja und denke an mein zuckersüßes Kind 🙂

  • kleine astronautin 12. Dezember 2013 at 14:52

    diese ratSCHLÄGE können junge mamis oft verunsichern aber vor allem nerven. ich durfte/darf mir auch viel anhören. besonders schlimm war/ist es bei den themen tragen, familienbett und schlaf. du musst am abend ganz viel brei füttern und ne flasche geben damit sie durchschläft. mhm. ja ist klar.
    nicken, lächeln und auf durchzug schalten 🙂
    alles liebe, k.

  • Mit Kinderaugen 14. Dezember 2013 at 07:08

    Oh ja das kenne ich auch. Meine Mama fragt mich ständig, was denn das „Topfen“ so macht, da ich schon mit einem Jahr windelfrei war und mit zwei Jahren sogar nachts keine Windeln mehr brauchte. Früher (im Osten) war das auch alles anders. Da waren viele Kinder schon so zeitig windelfrei. Ich finde aber nicht, dass ich mich mit nem knapp Zweijährigen da jetzt schin enorm unter Druck setzen muss.

    Sie meinen es alle nur gut, aber manchmal nervt diese Fragerei. 🙁

  • Wiebke 15. Dezember 2013 at 22:47

    Ich kenne das auch. Mein Wirbelwind hatte recht schlecht getrunken und nahm nicht so richtig zu. Aber sie war dennoch sehr aufgeweckt und zeigte keine Anzeichen einer Unterernährung. Ich bekam von mehreren Seiten zu hören, ich müsse Zufüttern. Aber ich habe es durchgezogen und sie ist auch „groß“ geworden, soweit man das mit 1 1/2 Jahren sagen kann 😉
    LG Wiebke

    P.S. Das Design Deiner Seite ist wirklich zuckersüß!